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«Sprintwochenende der Extraklasse» - Müller meldet sich eindrücklich zurück.

Pascal Müller meldet sich in Bulle nach seiner Verletzungspause eindrücklich zurück und überzeugt mit 10,73 über 100m und 21,37 über 200m. Auch Anna Lüber wusste zu überzeugen und stellte mit 12,07 eine neue persönliche Bestleistung auf.

Jan Seitz (jan.seitz@btv-athletics.ch) am 07.07.2013 22:56

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Müller is back
Pascal Müller hatte es in den letzten Monaten nicht leicht. Während seine Trainingskollegen und Sprintkonkurrenten in die Saison starteten, musste sich der 24-jährige Erlinsbacher vor allem in Geduld üben. Eine Verletzung im Bereich des Knies, deren Ursprung im Bereich der Patellarsehne lag, verunmöglichte wettkampfmässige Einsätze. Zudem musste Müller auch im Training zurückstecken: Sparflamme war angesagt.

Doch der 200-m-Hallenmeister aus 2012 liess sich durch die Rückschläge nicht aus der Ruhe bringen. Zusammen mit seinem Trainer Christian Germann arbeitete der Polymechaniker an seinem Comeback, das er vergangene Woche am verregneten Samstag des Swiss Meetings in Nottwil gab. Bei starkem Gegenwind und nasser Bahn kam Müller nicht über 22,16 raus. Doch diese Zeit täuschte. Alex Wilson, seineszeichens Olympia-Halbfinalst, musste sich gleichenorts zum ersten Mal seit längerem eine Zeit über der 21-Sekunden-Grenze auf dem Resultatblatt notieren lassen. Müller konnte sich also sicher sein, dass mit besseren Verhältnissen auch wieder bessere Zeiten kommen würden.

Diese fand er wie viele andere Schweizer Sprinterinnen und Sprinter gestern Samstag bei Meeting de la Gruyère in Bulle. Den 10,83 (+0.9) im 100-m-Vorlauf liess Müller kurz später im Final 10,73 (+2.0) folgen. Erst einmal hatte Müller die kurze Sprintdistanz in seiner Karriere schneller zurückgelegt. Es war dies am Swiss Meeting in Nottwil just vor einem Jahr. Indiz und Beweis dafür, dass Pascal Müller definitiv zurück ist.

Top-Zeit auch über 200m
In Bulle ging Müller auch in seiner Paradestrecke, den 200m, an den Start. Über die halbe Bahnrunde war Müller im Vorjahr beim Gewinn der SM-Silbermedaille 21,05 gelaufen und hatte damit einen neuen BTV-Vereinsrekord aufgestellt. Für eine Verbesserung dieser Bestzeit hat es Müller in Bulle noch nicht gereicht. Mit 21,37 (+1.5) war er aber fast so schnell unterwegs wie vor einem Jahr an gleicher Stätte und setze sich damit hinter Alex Wilson, der in Bulle einen neuen 100-m-Landesrekord aufgestellt hat, und Reto Amaru Schenkel, auf Rang 3 der aktuellen Schweizer Saisonbestenliste. Pascal Müller ist zurück und bereits wieder in bester Gesellschaft.

Lüber bereit für EYOF
In Bulle hat neben Pascal Müller eine zweite Athletin aus der Sprintgruppe um Christian Germann für Furore gesorgt. Die erst 15-jährige Anna Lüber, die seit einigen Wochen in Aarau trainiert und bald auch ihren Lebensmittelpunkt von Basel nach Aarau verlegen wird, verbesserte ihre persönliche Bestleistung von 12,15 auf grossartige 12,07 (+1.6) und scheint für das Europäische Olympische Jugendfestival (EYOF), das vom 14.-19. Juli im holländischen Utrecht stattfindet, mehr als gewappnet zu sein. Mit ihrer neuen Bestzeit rangiert sie im Moment unter den 20 schnellsten Europäerinnen ihres Alters und darf sich durchaus berechtigte Hoffnungen machen, in Holland ins Halbfinale vorzustossen.

Lauber erneut knapp neben der Limite
Hochspringerin Nathalie Lauber hat sich in den letzten Wochen konstant auf Höhen im Bereich der 1.75m eingependelt. In Bülle übersprang die Maturandin aus Wangen bei Olten 1.75m, ehe sie dreimal an 1.78m scheiterte. Lauber konnte damit zwar den Wettkampf für sich entscheiden, blieb bei ihrer letzten Qualifikationsmöglichkeit aber einmal mehr nur knapp hinter der Limite für die U20-EM (1.81m) zurück.

Auch Seline Müller gut im Schuss
Die guten Bedingungen in Bulle wusste auch Seline Müller auszunutzen. Die immer besser sprintende Springerin unterbot über 200m mit 26,13 (+2.0) die SM-Limite und zeigte auch über 100m mit minim zu stark windunterstützten 12,58 (+2.1) ihre Fortschritte auf.

Hauri und Güttinger in La Chaux-de-Fonds flott unterwegs
Nicht in Bulle, dafür im nicht minder schnellen La Chaux-de-Fonds gingen heute Sonntag Majella Hauri und Tim Güttinger an den Start. Hauri liebäugelte einmal mehr mit der U20-EM-Limite (14,15) über 100m Hürden. Nach guten, aber minim unzulässigen 14,25 (+2.1) im Hürdenvorlauf und 12,13 (+2,2) über 100m blieb die Sportkantischülerin im Finallauf nach einer tollen ersten Rennhälfte nicht ganz fehlerfrei und kam mit zwei gröberen Patzern nach 14,52 (+0.8) ins Ziel. Zehn Minuten nach dem Hürdenfinallauf blieb die 18-jährige Küttigerin bei zulässigen Windbedingungen im Sprintfinal mit 12,29 (+0.8) dann noch unter ihrer persönlichen Bestzeit aus dem Vorjahr (12,33) und stellte ihre gute Form einmal mehr unter Beweis.

Tim Güttinger, der die letzten Monate berufshalber in Genf verbracht hat, bot trotz vermehrt Mittelstrecken orientiertem Training gute Schnelligkeitszeiten an. Er blieb über 200m mit 24,35 (-0.2) und über 400m mit 53,76 nur knapp über seinen Bestleistungen zurück.

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