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Leonie Moll an den Hallen-Schweizermeisterschaften 2016

«Throwback Thursday» - Leonie Moll wird doppelte Schweizermeisterin

Mit 3.50 m steht Leonie Moll an der Spitze der Schweizer Saisonbestenliste im Stabhochsprung – und dies mit Abstand. Ganze 50 cm trennen sie von der zweitbesten Mia Zimmermann. Mit 15 Jahren ist sie schon doppelte Schweizermeisterin und seit kurzem auch Swiss Starter Future. Zeit, das Jungtalent vorzustellen.

Jan Seitz (jan.seitz@btv-athletics.ch) am 19.01.2017 09:00

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Der Throwback-Thursday ist ein Internetphänomen. Jeden Donnerstag werden weltweit unter dem Hashtag #throwbackThursday tausende von Fotos gepostet, welche aus vergangenen Tagen stammen. Der Auftakt zu dieser Serie ist etwas speziell, wir posten nicht nur ein Foto, sondern gleich einen ganzen Beitrag aus dem Vereinsheft 2016.


15 Jahre jung, schon drei SM-Medaillen und das alles in derselben Disziplin – man könnte meinen Leonie Moll wurde schon mit einem Stab in der Hand geboren. Doch ihre Stabhochsprungkarriere startete nicht in der Leichtathletik. Während ihre Schwester Svenja Leichtathletik betrieb, trainierte Leonie Geräteturnen. «Als ich dann gesehen habe, was sie dort alles machte, wollte ich das unbedingt auch ausprobieren und habe vom Geräteturnen zur Leichtathletik gewechselt».
Leonie trainierte zuerst beim LC Zurzach und kam durch die ALV-Kadertrainings mit BTV-Stabhochsprungtrainer Karl Sager in Kontakt. «Bald merkte ich, dass ich bei ihm sehr viel lernen kann und ich fühlte mich in seiner Trainingsgruppe sehr gut aufgehoben», weswegen sie im Januar 2016 zum BTV Aarau wechselte.

Dass sie früher Geräteturnerin war, ist für sie heute ein grosses Plus. Viele Bewegungsabläufe des Stabhochsprunges ähneln jenen aus dem Geräteturnen. Und seit sie an der Schweizer Meisterschaft 2015 überraschend die Silbermedaille gewann, entschied sie sich ihren Trainingsschwerpunkt auf den Stabhochsprung zu legen. Dies zahlte sich aus, denn vergangene Saison wurde sie Indoor wie auch Outdoor U16-Schweizermeisterin. Den Outdoor-Titel gewann das Jungtalent im Heimstadion. «Für mich waren beide Anlässe ein sehr eindrückliches Erlebnis. Die Stimmung war immer super und ich genoss total gute Unterstützung vom Trainer, Trainingskollegen und Zuschauern. Die SM in Aarau war für mich sehr cool, weil es auf unserer Trainingsanlage war.», reflektiert die 15-jährige.

Leonie sprang an beiden Wettkämpfen in einer anderen Liga. An der Hallen-SM distanzierte sie ihre Konkurrenz um ganze 80 cm und an der Heim-SM waren es 60 cm. Auch ihre persönliche Bestleistung konnte sie dieses Jahr um 35 cm steigern. Ihr Leistungssprung erklärt sich die Nachwuchsathletin einerseits in der grossen Unterstützung seitens ihrer Eltern, welche sie übrigens mehrmals wöchentlich fürs Training von ihrem Wohnort Tegerfelden nach Aarau chauffieren, andererseits konnte sie ihr Trainingspensum kontinuierlich steigern und trainiert nun vier Mal pro Woche (10h). «Ausserdem bin ich schneller geworden, was auch sehr vorteilhaft ist und ich versuchte einfach umzusetzen, was der Trainer mir sagte. Durch die dazugekommenen, abwechslungsreichen Trainings bin ich motivierter und habe einfach Freude am Stabspringen. Den grössten Anteil daran verdanke ich meinem Trainer, Kari, der immer wieder wusste, was ich ändern und verbessern musste.»

Um in Zukunft noch mehr trainieren zu können, entschied sich Leonie Moll bei der Berufswahl nicht nur Hochbauzeichnerin zu werden, sondern auch auf die Karte Sport zu setzen. Im Sommer 2017 wird sie die Volksschule abschliessen und dann eine Lehre bei Taro Architekten in Würenlingen beginnen. Dank grosszügiger Unterstützung seitens des Lehrbetriebes konnte sie einen Zusatzvertrag aushandeln, welcher ihr erlaubt, die Leichtathletik als Leistungssport zu betreiben. «An dieser Stelle möchte ich mich auch bei David Zumbach bedanken, welcher mich tatkräftig bei den Verhandlungen unterstützte».

Ihre Ziele fürs 2017 hat sie bereits gesteckt. Sie möchte ihre persönliche Bestleistung auf 3.80 m steigern und ihren Schweizermeistertitel in der neuen Kategorie (U18) verteidigen. Ausserdem möchte sie auch das erste Mal internationale Luft schnuppern und strebt die Qualifikation für das European Youth Olympic Festival (EYOF) in Györ (Ungarn) an. Letztes Jahr verfehlte sie die Limite von 3.60 m nur knapp. Längerfristig träumt die Stabhochspringerin in die Fussstapfen ihres Vorbildes Nicole Büchler zu treten und selber einmal an einer Leichtathletik-EM oder gar einer Olympiade teilnehmen zu können.

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