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Bryner, Schärer und Minder sorgen in Ibach für Höhepunkt

Die Titelverteidigung strebten sie an, klappen wollte es knapp nicht. Trotzdem sorgt die Américaine-Staffel für das Aarauer Highlight. Bronze für 3x1000m bei den Frauen.

David Zumbach am 11.09.2006 00:00

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Die Tradition fortsetzen
Seit dem letzten Jahr und dem Schweizer Meister Titel von Patrick Bryner, Georg Schärer und Martin Leiser ist der BTV Aarau wieder eine Américaine-Hochburg. In Ibach wurde alles daran gesetzt, diese Tradition fortzusetzen.
Eine kleine Änderung gab es aber bereits im Vorfeld der Staffel-SM. Martin Leiser, der vom Spitzensport zurückgetretene Hallen-WM-Finalist von 2004, überliess sein Platz dem aufstrebenden Fabian Minder. Minder war sich bewusst, dass es nicht einfach sein würde, in die Fussstapfen seines Mentors und Vorbilds zu treten. Umso motvierter zeigte sich der frischgebackene U23 Schweizermeister (über die lange Hürdendistanz) vor dem Start.

Taktisch klug und läuferisch stark
Das Rennen begann wie eine Américaine-Staffel beginnen muss...mit Vollgas! Patrick Bryner erwischte einen guten Start und konnte sich sofort eine der vordersten Positionen sichern. Der Wechsel auf Fabian Minder stimmte die zuschauenden BTV-Fans positiv und auch läuferisch vermochte Minder sehr gut mitzuhalten. Der dritte im Bunde, Georg Schärer, liess dann sein Américaine-Können aufblitzen und sorgte mit tollen Wechselmanövern für Positionsgewinne.
Die Aarauer vermochten sich zu jeder Zeit unter den ersten drei Teams zu zeigen und kontrollierten das Rennen. Nach gut 1800m wurde es Patrick Bryner zu bunt...der filigrane Vorfussläufer zog an und riss eine Lücke zum Verfolgerfeld auf. Nur gerade Mirco Zwahlen vom LC Regensdorf, seineszeichens 1500m Schweizermeister, vermochte zu folgen.

Podestplatz auf sicher
Dann war klar: eine Medaille war ihnen sicher. Nur welche? Die letzten drei Teilstrecken sollten entscheiden. Hier machten die Athleten des LC Regensdorf den erholteren Eindruck, sodass das Dreigespann Bryner, Schärer und Minder knapp hinter sie zu liegen kam. Im Ziel war es dann nach aufopferungsvollen 3000m klar: Silber für die Aarauer Américaine-Staffel und erfolgreiches Weiterführen einer hoffentlich noch lange andauernden Américaine-Tradition!

Bronze über 3x1000m der Frauen
Für eine Medaille gut waren auch die drei Mittelstecklerinnen Lemi Leisibach, Daniela Zeman und Monika Augustin-Vogel über 3x1000m. Die Aarauerinnen waren von Beginn weg bei den vordersten Mannschaften dabei und die Schlussläuferin Monika Augustin-Vogel konnte ihren beiden Teamkolleginnen mit einer gut gelaufenen Schlussstrecke die Bronzemedaille in 9:04,62 sichern. Nicht einmal zwei Sekunden fehlten nach 3000 Meter zur Silbermedaille.

Den 4. Platz gebucht
Weniger Glück hatten an dieser Staffel-SM andere Athletinnen und Athleten des BTV Aarau. Dreimal landeten Aarauer Mannschaften knapp neben dem Podest. Am härtesten traff es die Juniorinnen.

Weibliche U20 zweimal 4.
Gleich zweimal auf Rang vier kamen die weiblichen U20-Athletinnen. Über 4x100m liefen Renza Merz, Jasmine Lisanga, Valérie Geiser und Sandra Wülser ein beherztes Rennen und kamen in 49,20 - wie schon erwähnt - auf den vierten Platz. Die Konkurrenz aus der Romandie und Luzern war an diesem Tag einfach zu stark. Auch mit der bis dahin vom BTV Aarau gehaltenen Schweizer Saisonbestleistung wäre an der Staffel-SM keine Medaille zu gewinnen gewesen.

Wenige fehlte - olympische Staffel
In der olympischen Staffel gestaltete sich eine Prognose schwierig. Auf den ersten 800m versuchte Tanja Gautschi gegen die schnellsten Schweizerinnen den Schaden in Grenzen zu halten. Gautschi übergab nach den ersten zwei Runden an die 400m U18-Schweizermeisterin Jasmine Lisanga. Lisanga zündete ein regelrechtes Feuerwerk. Sie zeigte ein unglaublich schnelles Rennen und machte reihenweise Plätze gut. Nach einem geschickten Wechsel auf 200m-Läuferin Valérie Geiser lag der BTV Aarau plötzlich auf dem fünften Platz. Wenige Zentimeter fehlten und Valérie Geiser hätte gar auf Platz vier übernehmen können. So blieb Geiser nur der Windschatten der vor ihr laufenden Luzernerin. Die beiden flogen an der 200m-Läuferin der LG Horn vorbei und hofften aufs Podest und einen optimalen letzten Wechsel. Der Wechsel gelang den Luzernerinnen besser und Schlussläuferin Sandra Wülser konnte den kleine Rückstand nicht mehr aufholen. Zum zweiten Mal Platz vier, zum zweiten Mal knapp vom LC Luzern vom Podest verdrängt!

4x400m-Staffel mit toller Leistung und wenig Glück
Bereits am Samstag im Einsatz standen die 4x400m-Läufer Oliver Meister, Michael Döbeli, Dominique Bartholdi und Martin Leiser. Sie mussten am Vortag der grossen Finals Vorläufe austragen. Mit einer guten Mannschaftsleistung qualifizierten sie sich und durften auf den Final am Sonntag hoffen.
Im Final lief es von Beginn weg gut. Döbeli und Bartholdi wuchsen über sich hinaus und so konnte Schlussläufer Martin Leiser an dritter Stelle übernehmen. Leiser sah vor sich den LC Zürich und wollte natürlich um jeden Preis die Silbermedaille. Nach 250m der Schlussstrecke sah es nicht schlecht aus, doch dann kam Martin Leiser in ein Loch und musste dem horrenden Anfangstempo Tribut zollen. Platz zwei war weg und plötzlich drohte Gefahr von weiter hinten. Die LG Fürtsenland griff an und auf den letzten Metern schob sich der Schlussläufer an Martin Leiser vorbei. Zum dritten Mal Platz 4. Am meisten enttäuscht war Martin Leiser selbst, der seinen Teamkollegen gerne eine Medaille gesichert hätte. Doch was wäre ohne Martin Leiser, der die schnellste Aarauer Teilstrecke lief, möglich gewesen? Wohl keine so gute Platzierung. Platz vier also, ein unglückliches Resultat einer tollen Manschaftsleistung!

Die Resultate zu den Schweizer Staffel Meisterschaften gibt es unter dem weiterführenden Link

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