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Krise bei den Königen der Leichtathletik im Aargau?

BTV Aarau polierte Bilanz an den Mehrkampf Schweizermeisterschaften auf! (Richtigstellung zum Mehrkampf-SM-Bericht in der Aargauer Zeitung)

am 11.08.2005 00:00

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von Stefan Riniker

WM Siebenkämpferin Simone Oberer hat mit den Podestathletinnen und -athleten des Frauen und
Männermehrkampfs an den diesjährigen Schweizermeisterschaften eines gemeinsam: Sie
alle sind keine Aargauer. Der Aargau in der Mehrkampf-Krise? Beim genauen Hinsehen lodern
doch noch einzelne Mehrkampffeuer. Das heftigste in der Arena des BTV Aarau.


Stefan Riniker

Athletinnen und Athleten der Leistungszentren aus Bern gaben an den vergangenen Mehrkampf
Schweizermeisterschaften in Payerne vom vergangenen Wochenende, hauptsächlich den Ton an.
Titelgewinne und Podestplätze sammelten die Berner wie wenn es nichts Einfacheres gäbe als das.
Basel, Zürich und die restliche Leichtathletikschweiz vermochten nur sehr punktuell Akzente zu setzen.
Der Aargau war seinerseits nur mit einer bescheidenen Anzahl Mehrkämpferinnen und Mehrkämpfer
vertreten. Qualität statt Quantität? - So könnte man dem auch sagen. Jedenfalls vermochten die
Aargauer mitzuhalten und hie und da besondere Glanzpunkte zu setzen.
Als beste Aargauer Frau klassierte sich die Wohlerin Nicole Müller auf dem sechsten Rang im Rahmen
der Erwartungen aber ohne den erhofften Exploit. Vereinskollege Matthew Schweiger vermochte im
ersten Jahr bei den Junioren schon erstaunlich gut mitzuhalten und beendete sein
Zehnkampfwochenende auf dem guten vierten Platz. Dank sehr guten 51.08 Metern im Speerwurf und
einer schnellen 1500 Meter Zeit wäre fast der Sprung aufs Podest geglückt. Quereinsteigerin Ursula
Keller von der LAR Windisch gelang es, sich in ihrem erst zweiten Siebenkampf, ihrer dritten
Leichtathletiksaison, mit einigen persönlichen Bestleistungen bei den Espoirs auf dem 5. Schlussrang zu
behaupten.

BTV Aarau ist Aargauer Mehrkampfinsel
Dank dem BTV Aarau, welcher mit seinen Athletinnen und Athleten auf der Jagd nach persönlichen
Bestleistungen war, fällt die Aargauer Bilanz dieser Meisterschaften noch versöhnlicher aus. Allen
voran setzte Oliver Meister bei den Junioren handfeste Zeichen und überwand im Stabhochsprung die
sehr gute Höhe von 4.50 Metern. Trotz eines beherzten 1500 Meter Laufes blieb am Schluss ein knapper
Rückstand auf den Titelgewinn. Starke 6610 Punkte und der Gewinne der Silbermedaille waren der
Lohn für sein sehr ausgeglichenes Wettkampfwochenende.
Sein jüngerer BTV-Trainingskollege, Till Zihlmann, lag nach dem ersten Tag auf Rang fünf bei den
Jugend A Athleten. Dank einer zusätzlichen Leistungssteigerung am zweiten Wettkampftag gelang die
Verbesserung auf den vierten Gesamtrang. Um ein paar winzige Zehntel oder einige Zentimeter wäre
sogar die Bronzemedaille greifbar geworden.
Bei den Männern kämpfte sich Routinier Peter Bieri nach langwierigen Verletzungsbeschwerden zurück
in die Arena. Noch fehlte verständlicherweise die Konstanz. Ungeliebte Leistungs-schwankungen waren
die Folge. Die erhofften Steigerungen gelangen nicht überall. Der elfte Rang in der Endabrechung lässt
sich aber sehen.
Die Espoirs-Damen des BTV Aarau wurden durch Eveline Gerber erfolgreich vertreten. In ihrer letzten
Saison vor dem Übertritt in die Frauenkategorie, belegte sie bei den Espoirs den dritten Platz im
Schlussklassement. Ein spezieller Glanzpunkt in ihrem ausgeglichnen Siebenkampf bilden die 42.64
Meter im Speerwurf. Damit ist sie für die Einkampf-SM eine heisse Anwärterin auf das Podest. Mit
4444 Punkten in der Endabrechnung ihres Mehrkampfes muss sich Gerber auch bei den Frauen nicht
verstecken. Dort belegt sie hinter Nicole Müller den siebten Rang.
Ob vielleicht wirklich die lange Anreise an die Schweizermeisterschaften nach Payerne oder das zu
bescheidene Selbstvertrauen für solche Titelkämpfe die Gründe für das Fernbleiben vieler Aargauer
Mehrkämpferinnen und Mehrkämpfer waren, wird sich bald zeigen. Am letzten Augustwochenende
finden in Zofingen die Nordwestschweizer Mehrkampfmeisterschaften statt. Im Aargau selbst haben die
Aargauer Leichtathletinnen und Leichtathleten die Gelegenheit zu beweisen, dass sie von den
Nachwuchs- bis zu den Aktivkategorien im Mehrkampf mehr zu bieten haben, als den
Fabelschweizerrekord aus dem Jahr 1985 von der Wettingerin Corinne Schneider.

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